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AutorenbildAlexandra Scholz

Unter dem Schnee

Aktualisiert: 5. Jan. 2022

Eine glasklare Nacht hat, einmal mehr in diesem Winter, Temperaturen weit unter Null. Wie mit Sprühlack überzogen verharren die Pflanzen in einer Starre. Es ist merkwürdig Still geworden.


In meiner Kindheit, lockte uns mein Papa manchmal mit den Worten "kommt, wir gehen in den Garten um zu hören wie es wächst" nach draussen. So wurden wir plötzlich ganz Still und friedlich. Manchmal legten wir uns ins Gras, um näher am Geräusch dran zu sein. Gehört haben wir nie etwas. Wie machte mein Papa das nur? Wir haben es nie in Frage gestellt, er hatte in solchen Momenten nie ein zwinkern in den Augen. Es passt irgendwie zu Ihm, dass er das Gras vielleicht doch wachsen hören konnte.

An Morgen wie heute frage ich mich, ob ich es nicht doch auch kann, zu hören wenn es wächst. Oder vielmehr kann ich es hören, wenn es nicht mehr wächst. Es ist auf eine andere Art still geworden in unserem Garten. Ja, vielleicht ist es auch nur das Eis, das den Schall schluckt. Aber ist es Wirkich nur das?




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