Pfingstrose (Paeonia), Kaiserin der Blumen, Anmut einer uralten Dame. Bereits vor 2000 Jahren wurde sie in China und Japan kultiviert, in europäischen Gärten schon seit 1548.
In den alten Gärten der Schweiz noch immer häufig zu finden sind die traditionellen Bauernpfingstrosen. Über vielen Generationen hinweg öffnen sie Jahr für Jahr im Frühsommer ihre riesigen Blütenköpfe.
Mit 25-45 Arten und über 1000 Sorten ist sie eine der Pflanzen, die bei Pflanzen-Fans immer mal wieder eine Sammelwut auslösen kann.
Jede auf ihre Weise eine "Grande Dame"
Ihre Blüten sind manchmal kuchentellergross und einige davon fein duftend. Manchmal frage ich mich, ob selbst die Pfingstrose nicht erahnen kann, wie riesig ihre Blüten werden. Ohne Stütze brechen die Stängel leicht ab, oder liegen nach dem Regen bereits am Boden.
Eine dekorative Art sie zu stützen sind klassische Pflanzstützen, die in England oft zu sehen sind.
Eine etwas kostengünstigere Version ist es, Äste um die Pflanzen zu stecken, sodass sie hineinwachsen kann. Doch Vorsicht: frisch geschnittene Äste sind zwar leicht zu biegen, können aber Wurzeln schlagen. Diese müssen dann, sobald sich Knospen bilden, herausgezogen werden. Aber meist ist die Blühzeit der Paeonia, bis es so weit ist, längst vorbei.
Fällt die Blütenzeit in eine Regenphase, ist die Paeonia-Blüte oft viel zu schnell vorbei.
Findige Gärtner finden aber sicherlich auch hierfür eine Lösung.
Strauchpfingstrosen - ein ganz besonderes Gewächs
Bei Pfingstrosen unterscheidet man zwischen krautigen und strauchigen Arten.
Pfingstrosen können sehr alt werden. Strauchige Arten, die im Gegensatz zu den herkömmlichen Pfingstrosen nicht jährlich bodeneben zurückgeschnitten werden, können schon mal eine beachtliche Höhe erreichen. Um zu verhindern, dass lange Stängel wachsen ist es wichtig, dass Strauchpfingsrosen sehr tief gepflanzt werden. Sonst kann es schon mal passieren, dass sie durch den schweren März-Schnee brechen können.
Darf man Paeonien umpflanzen?
Es geht das Gerücht um, dass Pfingstrosen nicht umgepflanzt werden können. Ich habe diesbezüglich aber sehr gute Erfahrungen gemacht. Natürlich möchte man dies einer älteren Dame nicht unbedingt zumuten, aber es ist durchaus möglich.
Dabei gilt es, zwei Punkte zu beachten. Zum einen sollten die Pflanzen im Herbst ausgegraben werden, und zum anderen sollte darauf geachtet werden, dass die Wurzeln so wenig wie möglich verletzt werden.
Grauschimmelfäule
Pfingstrosen brauchen im allgemeinen wenig Aufmerksamkeit. Sie gedeihen auch ohne viel Aufmerksamkeit. Einzig die Grauschimmelfäule ist bei regnerischem Wetter oft zu sehen. Das Infektionsrisiko lässt sich senken, wenn im Herbst oder sobald erste Schäden sichtbar werden, die Blätter entfernt werden.
Paeonia und Ihr Haustier
Viele mögen die Pfingstrosen nicht, weil sich in ihrer Nähe eigentlich immer Ameisen aufhalten. Wer die aber vertreibt, verhindert, dass die Blütenköpfe sich öffnen können. Die Paeonia bildet an den Rändern einen Zuckerrand, sodass Ameisen sie wegknabbern und der Pfingstrose damit helfen, die kompakten und Regen geschützten Blütenköpfe an den ersten warmen Tagen zu öffnen. Eine perfekte Symbiose!
Comments